NEIN zum überflüssigen 137-Millionen-Neubau der Zentrumsbibliothek
Gestern präsentierten die Stadt und der Kanton St.Gallen das Siegerprojekt für die Zentrumsbibliothek in St.Gallen, welches am Blumenmarkt entstehen soll. Die SVP des Kantons St.Gallen stellt dabei die Grundsatzfrage, ob es in einer immer digitaleren Welt angebracht ist, rund 137 Millionen Franken Steuergelder in ein neues Bibliotheksgebäude zu investieren.
Mit einem 137-Millionen Franken schweren Bauprojekt wollen die Stadt und der Kanton St.Gallen am Blumenmarkt in St.Gallen ein neues Bibliotheksgebäude errichten. Damit soll die Zusammenlegung der Stadt- und Kantonsbibliothek mit einem gläsernen Neubau an einem zentralen Standort vollzogen werden. Die SVP des Kantons St.Gallen warf bereits bei der Kantonsratsdebatte über die Anpassung des Bibliotheksgesetzes in den Jahren 2012/13, welches die Grundlage für den geplanten Neubau schuf, die Frage auf, ob eine solche Investition in einer immer stärker digitalisierten Welt noch gerechtfertigt ist. In der Zwischenzeit ist die Digitalisierung weiter fortgeschritten, Bücher werden vermehrt online ausgeliehen. So liess sich in den letzten Jahren eine massive Digitalisierungswelle im Medienbereich beobachten, immer mehr verlagern sich die Medienarchive und damit verbunden die Recherchearbeiten in den Onlinebereich. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist es für die SVP des Kantons St.Gallen nicht vertretbar, eine solch hohe Investition in diesem Bereich zu tätigen.
Überflüssiger Neubau
Weiter stellt sich die Frage nach dem Nutzen dieses Neubaus. Bereits heute besteht mit der Bibliothek Hauptpost und den weiteren Standorten in der Stadt St.Gallen ein funktionierendes und sehr breites Angebot von Bibliotheken. 137 Millionen Franken zu investieren, nur um ein zentrales Bibliothekangebot zu schaffen, scheint für die SVP des Kantons St.Gallen unverhältnismässig. So besteht bereits heute mit der Bibliothek Hauptpost eine Bibliothek an zentraler Lage. Vielmehr sollten sich die Stadt und der Kanton St.Gallen darauf konzentrieren, das bestehende Angebot zu optimieren und die Synergien auch im heutigen System mit mehreren Standorten zu verbessern. Rund 2/3 der Gesamtkosten soll gemäss Aussagen an der Pressekonferenz vom Kanton übernommen werden. Steuergelder, welche einmal mehr in der Stadt investiert werden und den Landregionen nur in vermindertem Masse zugutekommen.
Vergabe ins Ausland als fatales Signal
Zu guter Letzt lassen die Regierungen der Stadt und des Kantons auch bezüglich der Investitionen jegliche Sensibilität vermissen. Anstatt nach einer Coronakrise die inländische Wirtschaft zu berücksichtigen, fiel der Entscheid des Architekturwettbewerbs auf ein Berliner Architekturbüro, womit Millionen von Steuergeldern ins Ausland abfliessen – für die SVP ein fatales Signal in diesen schwierigen Zeiten!
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